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August von Parsevals Einfluß auf die Entwicklung der Luftfahrt in Preußen

Autor: Dr. Jürgen Seifert | März 2010

Werkstatt und Versuchsstation für Flugmaschinen

Aus dem Schriftwechsel ist ersichtlich, daß Parseval und Lilienthal unabhängig voneinander zu ähnlichen Ergebnissen kamen und daß die Veröffentlichung Parsevals vor der von Lilienthal erfolgte.

Mit diesem Briefwechsel können wir wohl auch den ersten engeren Kontakt Parsevals mit der Luftfahrt in Preußen ansetzen.
Auf der Suche nach praktischen Realisierungsmöglichkeiten seiner gewonnenen Erkenntnisse verbündete sich Parseval Anfang 1890 in seiner Gamisionsstadt Augsburg mit dem Industriellen August Riedinger und dem Ingenieur Hans Bartsch von Sigsfeld.

Eine Werkstatt und Versuchsstation wurde eingerichtet und interessanterweise zunächst die Konstruktion eines lenkbaren Luftballons ins Auge gefaßt.
Die Realisierung dieser Idee wurde jedoch sehr bald wegen der Unhandlichkeit und Feuergefährlichkeit aufgegeben und der Übergang zum Bau einer Flugmaschine beschlossen.
Nach eingehenden Vorversuchen über den Luftwiderstand bewegter Flächen wurde das System eines Doppeldeckers von 8 m Spannweite und zwei getrennt hintereinander liegenden Rächen realisiert, wovon die eine als Tragfläche, die andere als Steuerfläche dienen sollte.
Dieses Modell vom Typ "Ente" war mit 2 Luftschrauben ausgerüstet, die von einem ca. 4 PS-Motor angetrieben wurden, der seine Energie aus komprimiertem Wasserstoff bezog.

Trotzdem mit dem 80 kg schweren Flugapparat ein Sprung von ungefähr 100 m gelang, wurden die Versuche wegen des Fehlens einer genügend starken Antriebskraft und aus Geldmangel eingestellt, sonst würde die Welt heutzutage möglicherweise Parseval die Konstraktion des ersten flugfähigen Aeroplanes verdanken.

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