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August von Parsevals Einfluß auf die Entwicklung der Luftfahrt in Preußen

Autor: Dr. Jürgen Seifert | März 2010

Der Drachenballon und andere Entwicklungen

Trotz dieses Mißerfolges war die Zusammenarbeit Parseval-Sigsfeld doch erfolgreich. Aus dem umfangreichen Material von Versuchen und Entwürfen resultierte die Konstruktion des "Drachenballons" (wie ihn Parseval nannte), der als Beobachtungs- und in abgewandelter Form als Sperrballon internationale Bedeutimg erlangte.

Parseval äußerte sich hierzu dahingehend,daß ihm die Konstruktion des Fesselballons mehr Mühe bereitete als die des späteren Luftschiffs.
Es gab zahlreiche Probleme bis der Fesselballon zur vollen Brauchbarkeit entwickelt worden war. Hilfreich bei der Lösungsfindung waren hierbei die auf Parsevals Initiative durchgeführten Modellversuche mit Schwimmkörpern in fließendem Wasser.
Für Versuche in der Luft wurde zunächst ein Ballon von 60 m³ und 1893 einer von 600 m³ gebaut, welcher der Königlich Preußischen Luftschiffer Abteilung zur Erprobung übergeben wurde, die ihn 1894 erstmalig bei Manövern einsetzte.

1897 wurde der Drachenballon nach Parseval-Sigsfeld vom preußischen Kriegsministerium im Heer eingeführt und später auch von fast allen größeren ausländischen Militärmächten genutzt.
Von diesem Zeitpunkt an ist eine ganz wesentliche Einflußnahme Parsevals auf die Entwicklung der Luftfahrt in Preußen feststellbar.

Wenn auch der Drachenballon noch verschiedene Verbesserungen erfuhr, so steht doch Parseval und Sigsfeld das Primat dafür zu, den ersten auch bei schlechtem Wetter einsetzbaren Beobachtungsballon geschaffen zu haben. Mit seinen Merkmalen der Prallhaltung durch den Wind und der Stabilisierung durch Wulstflossen bildete diese Konstruktion die Grundlage für die bis in die neuere Zeit verwendeten Feld-, Sperr- und Registrierballone.

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