August von Parsevals Einfluß auf die Entwicklung der Luftfahrt in Preußen
Früchte der Arbeit
Aufgrund setner technischen und wissenschaftlichen Verdienste wurde August von Parseval am 12. November 1909 von der Technischen Hochschule München zum Dr.-Ing. E.h. ernannt.Die Universität Erlangen ernannte ihn am 04. Juli 1910 zum Dr. phil. h. c.
Bereits seit 1908 wirkte Parseval als Privatdozent an der Königlich Technischen Hochschule Berlin-Charlottenbug.
Am 10. November 1911 wurde ihm vom preußischen Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten "das Prädikat Professor" verliehen und ab 1. April 1912 wurde er an den neu geschaffenen Lehrstuhl für Luftfahrt der TH Charlottenburg berufen.
Damit hatte August von Parseval einen Höhepunkt in seiner wissenschaftlichen Laufbahn erreicht.
Während des 1. Weltkrieges wurden auf Seiten der Entente, insbesondere von England aus, an welches die Luftfahrzeug-gesellschaft 1912/13 Lizenzen verkauft hatte, mit z.T. gutem Erfolg, über 200 kleine Prall-Luftschiffe, größtenteils bei der Marine, eingesetzt.
Auf diesen Erfahrungen aufbauend, kam es Ende der 20er Jahre in den USA zum Bau zahlreicher Prall-Luftschiffe für Reklame und Passagierfahrten.
Auch in Deutschland wurden wieder halbstarre Kleinluftschiffe nach dem von Dipl.-Ing. Naatz, einem ehemaligen Mitarbeiter Parsevals, verbesserten "System Parseval" gebaut.
Das erste wurde durch die Raab-Katzenstein Flugzeugwerke in Kassel 1929 hergestellt und als RK 27 bezeichnet.
Bei der Entwicklung wirkte Prof. Parseval beratend mit.
Weitere Kleinluftschiffe wurden durch die "Wasser- und Luft-Fahrzeug- GmbH" in Seddin bei Stolp in Pommern geliefert.
Von ihr kamen PN 28, PN 29 und PN 30. Es waren halbstarre Luftschiffe mit einem Volumen von ca. 2.000 m³.
August von Parseval betätigte sich bis ins hohe Alter wissenschaftlich, zuletzt arbeitete er z. B. an der Verbesserung des Wirkungsgrades von Propellern. Erst 75jährig, im Jahre 1936; wurde er emeritiert.
